Der 43. Dresdner Graphikmarkt 2024 - eine Rückschau

 

 

Auch in diesem Jahr fand - traditionell am zweiten Novemberwochenende - der Dresdner Graphikmarkt statt. Am Samstag formierte sich bereits vor der Öffnung des Graphikmarktes eine längere Besucherschlange vor dem Eingang zum Konferenzzentrum des Hygiene-Museums Dresden. Geduldig wartete man bei freundlichem, sonnigem Wetter, bis sich die Türen dann pünktlich um 10 Uhr öffneten.

 

Die Wartenden wandten sich zuerst den von der Leipziger Künstlerin Franziska Neubert gestalteten Editionsblättern sowie dem original-druckgrafischen Plakat des 43. Dresdner Graphikmarktes vom Radebeuler Künstler André Uhlig zu.

 

Rebekka Kohlert und Dr. Petra Pötschke stellen das Plakat des  43. Dresdner Graphikmarktes und die Samstags-Edition vor.
Rebekka Kohlert und Dr. Petra Pötschke stellen das Plakat des 43. Dresdner Graphikmarktes und die Samstags-Edition vor.

 

Die Editionsblätter von Franziska Neubert, zwei Holzschnitte a 25 Blatt, waren bereits nach wenigen Stunden vergriffen und auch das Graphikmarktplakat, eine Sand-Reservage, von André Uhlig in eigener Werkstatt gedruckt, fand großen Zuspruch.

 

Am Sonntag, dann bei typischem, neblig-kaltem Novemberwetter, war die Schlange der Wartenden nicht ganz so lang wie am Tag zuvor. Aber auch hier lohnte sich frühes Kommen, denn erneut waren zwei Editionsblätter zu erwerben, dieses Mal vom Dresdner Künstler Veit Hofmann. 

 

Ein erstes Sichten kurz nach der Öffnung des Graphikmarktes am Samstag. Noch ist die Auswahl groß.
Ein erstes Sichten kurz nach der Öffnung des Graphikmarktes am Samstag. Noch ist die Auswahl groß.

 

Die Ausstellungsräume füllten sich nach der Öffnung schnell. Wer sich für Arbeiten einer bestimmten Künstlerin oder eines bestimmten Künstlers interessierte, suchte zielstrebig die jeweilige Ausstellungsfläche auf, um möglichst noch „aus dem Vollen schöpfen zu können“. Von den Drucken war häufig nur ein Blatt je Motiv verfügbar. Bei vielen Blättern handelte es sich zudem um Unikate.

 

Die meisten Besucherinnen und Besucher gingen langsam von Stand zu Stand, betrachteten die ausgestellten Arbeiten sorgfältig, diskutierten, verglichen und wählten mit Bedacht aus. Nicht selten nutzten sie die Möglichkeit, sich ein Blatt für eine kurze Zeit reservieren zu lassen, um den Rundgang konzentriert fortsetzen und in Ruhe nach weiteren Blättern schauen zu können. Am Ende wurde dann alles zusammen zur Kasse getragen, vor der sich mitunter auch kleine Schlangen bildeten.

 

Die Arbeiten werden sehr aufmerksam betrachtet.
Die Arbeiten werden sehr aufmerksam betrachtet.

 

Wie auch im vergangenen Jahr, waren wieder viele jüngere Besucherinnen und Besucher gekommen. Einige von ihnen kamen zielgerichtet mit ganz konkreten Vorstellungen und Wünschen. Mitunter ergaben sich in der Mappenvorlage beim gemeinsamen Betrachten der aus Platzgründen nicht ausgelegten Arbeiten interessante Gespräche.

 

Die Vielfalt der auf dem Graphikmarkt präsentierten Arbeiten war sehr groß.

84 Künstlerinnen und Künstler hatten insgesamt über 4.500 Arbeiten eingereicht, darunter Druckgrafik verschiedenster Techniken – Holzschnitte, Linolschnitte, Radierungen, Kupferstiche, Lithografien, Offset-Drucke – sowie Zeichnungen, Aquarelle, Collagen und Fotografien. Auch eine große Auswahl an Katalogen, Büchern, Künstlerkalendern und Postkarten lud zum Schauen und Stöbern ein. Eine Übersicht der Künstlerinnen und Künstler, die teilgenommen haben, finden Sie in unserem Flyer.

 

Fast 1.800 Besucherinnen und Besucher hatten sich am Graphikmarktwochenende auf den Weg zum Hygiene-Museum gemacht. Dabei handelte es sich nicht nur um Grafikbegeisterte aus Dresden und Umgebung. Aus Stuttgart, Aachen, Dortmund, Münster, Hamburg, Berlin, Leipzig - um nur einige Orte zu nennen - war man gekommen, um Grafik zu schauen, Grafik zu erleben und um Grafik zu kaufen.

 

Ein besonderer Anziehungspunkt für die Besucherinnen und Besucher war die Drucktechnik-Präsentation. In diesem Jahr wurde die Technik der Farbradierung sehr eindrucksvoll und lebendig von Markus Retzlaff und seiner Frau Susanna vorgestellt. 

 

Besucherinnen und Besuchern verfolgten interessiert das Entstehen einer Farbradierung.
Besucherinnen und Besuchern verfolgten interessiert das Entstehen einer Farbradierung.

 

Die kleine Druckwerkstatt war stets von vielen Schaulustigen umringt. Aufmerksam verfolgte man das Geschehen, hörte den Erläuterungen zu und nicht selten fand das fertige, noch feuchte Blatt von der Druckpresse weg gleich eine Käuferin oder einen Käufer. Vor allem aber wurden sich die Besucherinnen und Besucher bewusst, welches Können und welcher Aufwand in einer solchen Druckgrafik steckt.

 

Erneut war auch die Hochschule für Bildende Künste Dresden mit einer eigenen Werkstattpräsentation auf dem Graphikmarkt vertreten. Nachdem sich in den beiden zurückliegenden Jahren die Lithografiewerkstatt und die Siebdruckwerkstatt vorgestellt hatten, präsentierte sich dieses Mal die Werkstatt für Typografie unter der Leitung von Cornelia Melzer.

 

Studierende der HfBK Dresden präsentierten die Werkstatt für Typografie und boten eigene Arbeiten an
Studierende der HfBK Dresden präsentierten die Werkstatt für Typografie und boten eigene Arbeiten an

 

Studierende vermittelten anhand eigener Arbeiten Einblicke in die Praxis des typografischen Arbeitens. Das Gezeigte verdient Anerkennung und wurde auch von den Besucherinnen und Besuchern durch Ankäufe honoriert.

 

Der Dresdner Graphikmarkt bot wie immer auch viele Gelegenheiten zu intensiven Gesprächen zwischen Besuchern, Sammlern und Kunstschaffenden. Die Atmosphäre war offen und konstruktiv. Eine große Zahl der auf dem Markt vertretenen Künstlerinnen und Künstler nutzte die Gelegenheit, persönlich vorbeizuschauen, um sich über das Schaffen der Künstlerkolleginnen und Kollegen zu informieren und sich zu aktuellen Themen und Projekten auszutauschen.

 

Am Ende des 43. Graphikmarktes kann eingeschätzt werden: Das Interesse an zeitgenössischer Druckgrafik ist nach wie vor groß! Darüber freuen sich nicht nur die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, sondern vor allem auch der Dresdner Graphikmarkt e.V. als Veranstalter. Das positive Echo ist in besonderer Weise Motivation, auch in den kommenden Jahren Graphikmärkte zu veranstalten.

 

Der 43. Dresdner Graphikmarkt wäre nicht möglich gewesen, ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die neben den Vereinsmitgliedern an beiden Graphikmarkttagen sowie beim Auf- und Abbau tatkräftig mitgewirkt haben. Besonders gedankt sei hiermit Thomas Kohlert, Johannes Schenkel, Gisela Henker, Ulrike Scheffler, Andreas Dziolloß, Paul Lange, Ulrich Pötschke, Grit Schuster, Gudrun Trendafilov, Kornelia Konheiser, Philipp Haucke und Holger Koch.

 

Ein besonderer Dank gilt der easy-soft GmbH Dresden, die den Dresdner Graphikmarkt seit vielen Jahren wirkungsvoll unterstützt.

 

Wenn auch Sie die Arbeit des Dresdner Graphikmarkt e.V. unterstützen möchten, dann nutzen Sie dazu gern das Spendenkoto bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden:

IBAN: DE02 8505 0300 0221 3125 52

BIC:    OSDDDE81XXX

 

Wir sind für jede Spende dankbar!

 

Für das kommende Jahr merken Sie sich bitte vor:


Der 44. Dresdner Graphikmarkt wird am 8. und 9. November 2025 stattfinden, traditionell am zweiten Novemberwochenende im Konferenzzentrum des Deutschen-Hygiene-Museums Dresden. Sie sind herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

 

Dresdner Graphikmarkt e.V.